4. Internationale Konferenz NOW Kampala
“African Youth and Migration”
Uganda, 3 – 5. September 2017
Kuratiert vom ehemaligen Abgeordneten zum Europäischen Parlament Hannes Swoboda, fand zwischen dem 3. und 5. September die 4. NOW Konferenz “African Youth and Migration” in Kampala, Uganda, statt. An der Veranstaltung nahmen etwa 40 Expert/innen aus mehr als 10 Ländern aus Subsahara-Afrika und einigen europäischen Ländern teil. Politiker/innen, NGO-Vertreter/innen, Geflüchtete und Jugendvertreter/innen diskutierten die Situation von jungen Geflüchteten und Migrant/innen innerhalb und außerhalb Afrikas in vier Podiumsdiskussionen und drei interaktiven Sessions.
Mit der größten Bevölkerung unter 18 Jahren ist Afrika der jüngste Kontinent der Welt. Die Generation zwischen 15 und 30 Jahren birgt großes Potential, gleichzeitig steht sie jedoch vor großen Herausforderungen. Arbeitslosigkeit, schlechte Lebensbedingungen, Hungersnöte, die Folgen des Klimawandels, Terror und bewaffnete Konflikte und die damit einhergehende Unsicherheit, Unvorhersehbarkeit und Instabilität erschweren es für den einzelnen, sich eine Zukunft aufzubauen, geschweige denn für eine Familie. Wo Menschen mit solchen Problemen konfrontiert sind, werden sie nach einer besseren Zukunft suchen – die zentrale Frage ist, wo und wie sie diese finden. 28% der Menschen, die aus Afrika nach Europa migrieren, sind zwischen 15 und 24 Jahre alt.
Nächste Schritte
Die Teilnehmer/innen waren sich einig, dass die Selbstermächtigung der afrikanischen Jugend die oberste Priorität hat. Langfristig muss der Zugang zu adäquater Bildung, guten Jobs und grundlegender Gesundheitsversorgung gesichert werden, um angemessene Lebensbedingungen in den Herkunftsländern zu schaffen. Es ist die Jugend Afrikas, die zum wichtigsten Partner für die EU werden sollte.
Es ist notwendig, dass sich beide, die Afrikanische und die Europäische Union, mit den Ursachen von unfreiwilliger Migration befassen (nicht nur deren Symptome), Konfliktprävention als Teil von Migrationspolitik fördern und Strategien entwickeln um die Integration von Migrant/innen zu unterstützen (das Recht auf Arbeit, Mobilität, Gesundheitsversorgung, soziale Dienste, etc.). Die Afrikanische und die Europäische Union sollten zusammenarbeiten und neue Kooperationen entwickeln, welche Austauschprogramme (wie zum Beispiel ein spezielles Erasmus-Programm mit Afrika) zwischen den Kontinenten und eine gegenseitige Anerkennung von Fähigkeiten und Zertifikaten und Chancengleichheit ermöglichen. Die afrikanische Diaspora kann eine Rolle als Brückenbauer zwischen Afrika und Europa einnehmen und somit dazu beitragen, die gegenseitigen Vorurteile abzubauen. Außerdem sollen Programme für Rückkehrer/innen entwickelt werden.
Die Zugänglichkeit und Nachhaltigkeit von Bildung für alle (Mädchen, Menschen mit Beeinträchtigungen, etc. miteinbezogen) beginnend ab dem frühen Kindesalter mit dem Fokus auf Wissen und Fähigkeiten, welche vor Ort anwendbar und nützlich sind, ist essentiell für die Zukunft Afrikas. Genauso wichtig ist die Verbesserungen der staatlichen Kapazitäten (Anti-Korruption, Rechtsstaatlichkeit, Gleichheit, …), um eine gute Regierungsführung und Transparenz in ökonomischen Beziehungen zu fördern und Konflikte zu lösen und vorzubeugen. Investitionen und die Unterstützung von lokaler Industrie, ein dezentrales System erneuerbarer Energien und eine nachhaltige Landwirtschaft, die die Nahrungsmittelversorgung sichert, sind notwendig, um die lokale Beschäftigung zu steigern.
“EU and AU should address root causes of forced migration (not only symptoms), link conflict prevention with migration policy programmes, establish policies to integrate migrants (right to work, to mobility, to healthcare and other social services) and set-up a system of legal migration.”
– Empfehlungen der 4. Internationalen Konferenz NOW in Kampala 2017
> PDF- Download: Recommendations (Englisch)
> PDF- Download: Final Report (Englisch)
Videos
Impressionen
Mitwirkende – Team – Organisation
Internationale Konferenz NOW Kampala 2017
initiiert durch Act.Now | André Heller, Patricia Kahane und Elke Zuckermann und dem International Institute for Peace (IIP) | Hannes Swoboda
Inhaltlich verantwortlicher Kurator:
Hannes Swoboda, ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlaments, Präsident des International Institute for Peace – IIP, Vorstandsmitglied beim Bruno Kreisky Forum für internationalen Dialog
Contributors
Projekt Koordination: Catrin Neumüller, Julia Probst, Stephanie Fenkart
Logistik: Stella Amisango
Moderation: Susan Alupo, Mary Kampogo (Refugee Law Project), Jennifer Kalule
Public Relations: Elke Zuckermann, Robert Schafleitner
Social Media: Robert Schafleitner, Emmanuel Batte, Eric Ssessanga
Fotograf: Denis Barlow
Visual Artist: Arnold Abayo
Administration: Alja Mirfattahi, Sulaiman Al Mahmoud